Die Gold- oder Silber Meisterpunze:
Bei der Punzierung wird Metall mit einem Motiv versehen, das anzeigt, wie das Metall zusammengesetzt ist. Hierfür wird das gewünschte Motiv als Negativ, mit Punziereisen und Stiften, in das Metall getrieben. Die meisten Punzen werden maschinell erstellt, beispielsweise die Punzen von Edelmetall-Barren. Einige entstehen jedoch auch noch in Handarbeit. Besondere Designerstücke werden noch heute mit handgearbeiteten Punzen versehen. Goldschmiede und Juweliere beherrschen diese hohe Kunst seit mehreren hundert Jahren. Mit dem Punziereisen wird ein Schlag neben den nächsten gesetzt, bis die Punktreihen eine Linie oder ein Symbol ergeben. Das Werkstück, das punziert werden soll, darf sich bei diesem Vorgang nicht verformt werden und das Material darf auch nicht abgetragen werden.
Hat ein Meister seines Handwerks die Punzierung vorgenommen, spricht man von einer Meister Punze. Ein moderner Begriff hierfür kann auch „Namenspunze“ sein. Eine Meister Punze kann sich auf einem Schmuckstück oder auf einem Kunstwerk befinden. Meister Punzen findet man hingegen selten auf Edelmetall-Barren, da diese maschinell punziert werden und daher ohne Meister Punzen auskommen müssen. Doch nicht nur Edelmetalle können eine Meister Punze aufweisen, auch Zinnwaren, Waffen und Waren alter Zünfte können eine Meister Punze tragen. In diesem Fall sind Wappen oder andere Symbole eingeschlagen worden.
Die Punze auf einem Edelmetall-Schmuckstück zeigt den Edelmetall-Wert an. Trägt ein Goldring die Punze „585“ besteht er zu 585/1000 Teilen aus Feingold. Das restliche Material ist die Goldlegierung. Mit Hilfe der Legierung werden Edelmetalle so verarbeitet, dass sie härter und beständiger werden. Auf den meisten Schmuckstücken aus Edelmetall findet man auch ein Symbol vor, das auf die Herkunft des Stückes hinweist. Kenner lesen aus einer ausführlichen Punze das Herkunftsland und den Hersteller heraus. Laien sollten sich auf einschlägige Fachliteratur verlassen. Im Internet gibt es zahlreiche Quellen für solche Fachliteratur, ob in Buchform oder aber als bestehende Internetseite.
